Tag 3: Gnesta – Stockholm – Storuman (1030 km)

Um 7 Uhr, nach ca. 3,5 Stunden Schlaf sind wir alle wach. Noch haben wir uns wohl nicht an den neuen Rhytmus und die hellen Nächte gewöhnt. Noch dazu war unsere erste Wild-Camping Nacht nicht die bequemste Art zu schlafen. Irgendwie war uns nicht bewußt das die Bahnstrecke welche in ca. 300m Entfernung verläuft, am Morgen hochfrequentiert ca. alle 3 min befahren wird… Nach kurzem Kaffee, Frühstück und Zeltabbau  geht es direkt weiter zur womöglich schönsten Stadt Skandinaviens, nach Stockholm. Dort gönnt sich Emma direkt vor der Einfahrt ins Parkhaus im Zentrum nochmal eine kleine Pause… natürlich wieder einmal bedingt durch die Zündspule. Mittlerweile wissen wir ja sehr genau was zu tun ist um das Problem schnell zu beheben. Langsam allerdings machen wir uns Gedanken um die berüchtigten Staus die uns in und um St.Petersburg erwarten werden.

Auf Gamla Stan, der Altstadt Stockholms, gibt es erstmal ein kleines Kulturprogramm inkl. Wachwechsel am Königspalast. Den Abschluß bildet eine kurze Verschnaufpause im Pub zum WM-Spiel der Tre Kronor, wie die schwedische Nationalmannschaft genannt wird, gegen Gruppengegner Südkorea.

Nächste Station auf unserer Reise ist Västeras. Dort biegen auf Martins Straße der Erinnerung ab und besuchen sein altes Studentenwohnheim und die Hochschule an der er ein Semester verbracht hat.

Bis Västeras konnte Marcus die Augen noch offen halten, da er aber auch die vorherige Nacht bis zum Ende durchgefahren war, ist hier jetzt erstmal endgültig Schluß. Martin bekommt auf den Straßen um sein altes Wohnheim eine erste Einweisung und Fahrstunde mit Emma und sitzt dann bis Avesta im Sattel. Dort lösen wir die „Spanne ein Pferd vor dein Auto Challenge“… nach dem Motto „und es kommt eben doch auf die Größe an“ mit dem größten Holzpferd in Schweden (das Ding ist 13m hoch 🙂 ).

Es folgt der nächte Fahrerwechsel, Sandra fährt weiter, Martin rotiert auf den Navigatorposten, von der Rückbank kommt nur schläfriges Schnorcheln. Wir bezahlen unsere „Sightseeing-Touren“ in Kopenhagen und Stockholm mit einem Gewalt-Trip mit der Brechstange rauf in den schwedischen Norden. In Östersund erwacht die Rückbank und Sandra kann nicht mehr, nächster Wechsel. Unterwegs treffen wir noch ein Team die durch eine Panne und das Warten auf Ersatzteile auch viel Zeit verloren haben und fahren ein Stück zusammen. Wir überlegen uns gemeinsam bis Storuman zu fahren und dort irgendwo das Zelt aufzuschlagen. Nach 160 von 230 km geht aber  nichts mehr bei Marcus, Wechsel auf Martin, der jetzt wieder fit genug ist für die letzten 70 km. Wir finden unseren Zeltplatz für die Nacht und freuen uns darauf endlich nur noch das Zelt aufzustellen und uns in den Schlafsack zu hauen. Wir haben die Rechnung ohne das Wetter gemacht… die Schleuse im Himmel öffnet sich genau in dem Moment als wir das Zelt bereits ausgebreitet haben. Es dauert keine 2 Minuten bis wir komplett durchnässt sind… Aussentemperatur ist um die 6 Grad. Im Zelt kurzes trocken legen und ein „Gute Nacht“ Schluck. 24 Stunden sind seit dem „heutigen“ Start in Gnesta vergangen. Bei unserer Akion haben wir 3/4 des Fahrerfeldes überholt, morgen geht die Aufholjagd weiter.

          

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