Tag 7: Tromsö – Nordkapp – Schlafplatz südl. Honnigsvag (627 km)
Was so eine Nacht im trockenen warmen Bett in Kombination mit einer warmen Dusche alles ausmachen kann 🙂 Wir fühlen uns richtig erholt… was auch daran liegt das Martin seinen Wecker überhört. Dadurch ist die Nacht für uns länger als sie gedacht war. Wieder kommen entgegen unserer Pläne nicht aus den Startlöchern.Wirklich schlimm ist das nicht, denn wir haben kurzerhand bei Emmas Dream-Kitchen eine Tisch-Reservierung gemacht. Nachdem wir durch Feuerarlarm bedingt mit Räucherlachs, Rentiersalami und Lofoten-Bier Vorlieb nehmen mussten, wollen wir nun in den Genuss des besten Fischauflaufs in Tromsö kommen. Kurzum, es hat sich gelohnt 😉
Zur Verabschiedung fragen wir nach ob wir mit unserer Emma ein Foto vor Emmas Restaurant machen dürfen. Der Kellner fackelt nicht lange und organisiert uns die Namensgeberin „Emma“ für das Foto, schließlich arbeite die Chefin ja heute auch! Emma is „totally up for it“ und steht bereitwillig mit uns Modell.
Die Tour zum Nordkapp startet nach 13 Uhr, als die ersten Teams das Nordkapp bereits längst wieder verlassen haben. Wir fahren unter Nutzung zweier Fähren durch immer gebirgiger werdendes Terrain. Nordnorwegen ist einfach nur schön, da sind wir uns alle einig.
Als wir gerade einen Pass an einem Fjord auf über 400m Höhe befahren (Sichtweite in den Wolken knapp 10m), taucht vor uns Toni mit seiner Vespa wie aus dem Nichts an einer Haltebucht auf. Er wirkt ziemlich durchgefroren und wir besprechen mit ihm eine Unterkunft für ihn zu suchen während er weiterfährt… Rallyefahrer halten zusammen, ob auf 2 oder auf 4 Rädern.
Nachdem wir Toni seine Unterkunft in Alta vermittelt haben, geht unsere Reise weiter. Es sollen am Ende knapp 11 Stunden sein bis wir die Einfahrt zum Nordkapp-Center erreichen. Aufgrund der miserablen Sichtverhältnisse überlegen wir ob es uns den nicht unerheblichen Preis wert ist, bis zum Draht-Globus vorzufahren. Andrerseits wäre der Weg dahin auch ziemlich schwachsinnig gewesen wenn man es dann nicht macht. Wir zahlen…und teilen uns dann mit ca. 30 Busladungen (nicht übertrieben) deutscher Aida-Touristen den Platz. Wir sind bedient.
Nachdem wir unser Foto gemacht haben geht es nichts wie raus dort und auf die Suche nach einem geeigneten Nachtlager. Der Wind ist böig, die Luftfeuchtigkeit astronomisch, ganz im Gegensatz zur Aussentemperatur.
Der erste Versuch eines Zeltlagers endet ca. 3 Sekunden nachdem Martin (den wir zu Testzwecken haben aussteigen lassen) feststellte das Wind hier „quasi nicht existent“ sei…unmittelbar bevor ihn eine eisige Böe fast vom Fleck geweht hat. Die Suche dauert noch bis fast 4 Uhr am Morgen als wir ca. 100 km südlich des Nordkapps eine einigermaßen vor Wind geschützte Stelle finden. Immerhin, dafür fängt es jetzt wieder an zu regnen… Gute Nacht!