Tag 6: Grimsoya (Lofoten) – Tromsö (460 km)
Es ist wieder kalt und nass, wie immer wenn wir das Zelt benutzen. Als wir so langsam in die Gänge kommen ist der Großteil des Campingplatzes, auf dem sich noch keine 8 Stunden vorher die Mehrheit der 250 Teams zum Feiern und Anbaden (Wassertemperatur ca. 5 Grad) in der Mitternachtssonne versammelt hat, bereits fast leer. Wir schliessen uns der Karawane an, ganz ohne Eile, unser Ziel für heute ist Tromsö, was nicht einmal 500 km sind, also ca. 8 Stunden gerechnet. Noch dazu ist das Wetter wenig einladend für längere Zwischenstopps.
Das was von der fantastischen Lofoten-Landschaft durch die Wolken-Regen-Nebel Suppe zu erahnen ist, ist allemal beeindruckend. Der Gedanken daran wie es hier erst bei Sonnenschein aussehen mag macht uns fast traurig, da wir diesen Eindruck hier nun nicht bekommen.
Noch auf den Lofoten erreicht uns die Nachricht das ein anderes Team vor uns wohl technische Probleme hat. Ein Kühlwasserschlauch soll geplatzt sein… wir beschließen hinzufahren und zu schauen wo wir helfen können, schließlich ist im Porsche fast eine kleine Werkstatt versteckt untergebracht.
Als wir einreffen sind bereits mehrere Teams vor Ort, das Problem hat sich seit der ersten Meldung auch erweitert, jetzt ist es die Zylinderkopfdichtung. Ohne passendes Ersatzteil ist dem Team aus technischer Sicht leider nicht zu helfen. Ein anderes Team (bestehend aus 4 Fahrzeugen) hat aber durch den Verdacht auf einen Defekt (der sich nicht bestätigte) am ersten Tag ein ganzes Auto zuviel mitgenommen und kann die Insassen aufnehmen so das deren Urlaub nicht komplett vorbei ist. Das ist der Spirit dieser Rallye!
Wir fahren weitere Stunden durch das miese Wetter…
Plötzlich Warnblinker, ein VW-Bus eines anderen Teams vor uns droht vor unseren Augen in den Straßengraben zu rutschen. Wir helfen die Straße abzusperren und den Verkehr zu regeln. 3 weitere Teams sind vor Ort. Der Bulli, dessen Hinterachsbremse festgegangen ist, kann sicher aus dem Graben gezogen werden. Die Jungs sind vorbereitet und benötigen keine Hilfe bei der Reperatur. Also weiter durch den Regen.
Nach knapp 9 Stunden erreichen wir wie geplant Tromsö, es regnet nach wie vor, jetzt aber in geringeren Dosen.
„Emmas Dream Kitchen“, ein Restaurant in Tromsö, bekannt aus der Fernsehsendung „Kitchen Impossible“ soll unseren Hunger stillen. Als wir dort ankommen und grad darauf warten das man uns einen Tisch zuweist, schrillt der Feuerarlarm… Soviel zum warmen Essen. Supermärkte haben glücklicherweise auch hier lange geöffnet und so versorgen wir uns dort mit dem Nötigsten und lassen den Abend in unserer Unterkunft ausklingen.
Morgen gehts weiter, auf zum Nordkapp!